JUSOS: Veranstaltungsankündigung "Gegen das VERGESSEN - Stolpersteine Reinigen" am Samstag, 18.11.2017, 14 Uhr

12. November 2017

„Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah. Aber, dass es nicht wieder geschieht, dafür schon." (Max Mannheimer)

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 fanden in der „Reichspogromnacht“ (von den Nationalsozialisten auch spöttisch als „Reichskristallnacht“ benannt) im gesamten „Deutschen Reich“ von der NSDAP gezielt organisierte und gelenkte Gewaltaktionen gegen jüdische Bürgerinnen und Bürger statt. Dabei wurden etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Über 1400 Synagogen sowie jüdische Geschäftsräume, Friedhöfe und Privatwohnungen wurden zerstört.

Das Novemberpogrom war zugleich eine Zäsur innerhalb der Diktatur des sogenannten „3. Reichs“: Es markierte den Übergang von der seit 1933 stattgefundenen Diskriminierung jüdischer Bürgerinnen und Bürger hin zu deren systematischen Verfolgung und Ermordung während des Holocausts.

Auch Coburg blieb keine Ausnahme: Die Nationalsozialisten gingen mit unglaublicher Brutalität gegen noch in der Stadt lebende Juden vor. Man trieb sie prügelnd durch die Stadt, überfiel ihre Lebens- und Geschäftsräume und zerstörte die Betstube des Predigers Hirsch, seit dem Nutzungsverbot der Synagoge 1932 religiöser Zufluchtsort.

Um an die Coburger Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern, wurden seit 2009 „Stolpersteine gegen das Vergessen“ verlegt. Diese befinden sich vor den ehemaligen Wohn- oder Wirkungsstätten der Betroffenen.

Da die Messingsteine mit der Zeit ihren Glanz verlieren und sich verfärben, rufen die Coburger Jusos seit 2012 jedes Jahr zum gemeinsamen Putzen auf. Es findet immer in zeitlicher Nähe zum 9. November, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, statt.

Auch in diesem Jahr soll auf diese Weise an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert werden:

Treffpunkt für alle Interessierten ist am Samstag, 18. November 2017, um 14.00 Uhr vor dem Coburger Rathaus.

Es wäre hilfreich, wenn Putzsachen (Lappen, kleine Eimer) mitgebracht würden.

Ein jüdisches Sprichwort sagt: „Der Mensch ist erst dann wirklich tot, wenn sein Name vergessen ist.“ Sorgen wir also dafür, dass die Erinnerung an diejenige, deren Stolpersteine wir wieder lesbar machen, nicht vergeht!

Mit jungsozialistischen Grüßen

Bastian Braunersreuther, Vorsitzender Jusos Stadtverband Coburg

Can Aydin, Vorsitzender Jusos Stadtverband Coburg

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