Welche positiven Auswirkungen haben Moore auf unser Klima und warum ist das so? Diesen Fragen ging der Arbeitskreis Umwelt & Energie der SPD bei seiner letzten Exkursion nach. Ziel war diesmal die fränkisch-thüringische Grenze bei Rottenbach und der ehemalige Grenzturm Eisfeld / Rottenbach. Dort wartete bereits Stefan Beyer vom BUND Naturschutz, um die Gruppe durch das Rottenbacher Moor und das Naturschutzprojekt „Grünes Band“ zu führen.
Doch vor der Natur-Exkursion nutzten die Arbeitskreis-Mitglieder noch die Möglichkeit, den dortigen Grenzturm der ehemaligen innerdeutschen Grenze zu besichtigen. Coburgs Regionalmanager Stefan Hinterleitner berichtete von den gemeinsamen Maßnahmen mit der Stadt Eisfeld, aus dem Grenzturm eine lebendige Erinnerungsstätte speziell für Schüler- und Jugendgruppen zu entwickeln. Beeindruckt zeigte sich die Gruppe von der authentischen Darstellung der menschenverachtenden Sperranlagen im Kellergeschoß und den Zeitzeugen-Berichten in den oberen Etagen des Turms.
Anschließend brach die Gruppe zum Rottenbacher Moor auf und folgte Stefan Beyer dabei über schmale Trampelpfade an den Rand der Moorlandschaft. Ein Gang direkt ins Innere des Moores ist leider nicht möglich, da ein früher existenter „Knüppeldamm“, der seinerzeit vom Bundesgrenzschutz zu Patrouillengängen benutzt wurde, aus Naturschutzgründen inzwischen rückgebaut wurde. Doch gelang es Stefan Beyer sehr gut, den Sozialdemokraten einen Einblick in die spezielle Flora und Fauna dieser Landschaft zu geben. Allerdings wird das Rottenbacher Moor aufgrund von Trockenlegungsmaßnahmen der ehemaligen Grenztruppen der DDR immer kleiner.
Nach dem Überschreiten der ehemaligen Grenze zwischen Bayern und Thüringen erhielten die Teilnahmer einen guten Überblick über den ehemaligen Grenzstreifen. Stefan Beyer erläuterte vor Ort, wie mit Schafen und Ziegen der ständig fortschreitenden Verbuschung vorgebeugt wird, und welche Tierarten hierfür am geeignetsten sind. Gegen Ende unserer Führung genossen die Teilnehmer noch einen Blick auf den im nahegelegenen Wald liegenden Röstenteich. Dieser und das umliegende Torfmoor erfüllen eine wichtige Wasser- und CO2-Speicherfunktion. Sollten aufgrund der Klimaveränderungen die Moorgebiete austrocknen, so würde das darin gespeicherte CO2 freigesetzt, so Beyer. Außerdem sei das Moor Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten, die auf der „Roten Liste“ stehen. Um den Fortbestand des Moores zu sichern und eine Ausdehnung zu ermöglichen, wird daran gearbeitet, Entwässerungsmaßnahmen der 70er und 80er Jahre wieder rückgängig zu machen.
Zum Abschluss bedankte sich Thomas Götz, Sprecher des SPD-Arbeitskreises Umwelt & Energie, bei Stefan Beyer mit einem kleinen Präsent für die sachkundige und interessante Führung. Weitere Exkursionstermine stehen an und werden grundsätzlich auf der Homepage des SPD-Stadtverbands Coburg unter www.spd-coburg.de veröffentlicht. Alle Termine sind auch für Nicht-Mitglieder offen.