Besichtigung des Wasserkraftwerkes Hausen: Großes Interesse an erneuerbaren Energien

14. Juni 2015

Die SÜC erzeugt in ihren Wasserkraftwerken Hausen, Kirschbaummühle und Oberwallenstadt im Jahr ca. 8 Millionen kWh Strom. Dies nahm der Arbeitskreis Umwelt & Energie der Coburger SPD zum Anlass, der Anlage in Hausen am Samstag, den 13.06.2015, einen Besuch abzustatten.

Pünktlich um 10:00 Uhr begrüßte der Vorsitzende des Arbeitskreises Umwelt & Energie, Herr Thomas Götz, die anwesenden Genossen und interessierten Gäste. Danach übergab er das Wort an Herrn Schneidawind von der SÜC.

Das Wasserkraftwerk Hausen ist die größte der drei Anlagen und liefert über 50% des durch Wasserkraft erzeugten Stroms der SÜC. Der Baubeginn war 1933, 1934 ging es bereits in Betrieb. Aufgrund der aktuellen Wetterlage fließen momentan nur rund 6 kbm Wasser durch die Turbinen. Bis zu 31 kbm wären allerdings nötig, um die Anlage voll auszulasten. Niedrigere Durchflussmengen gab es lediglich im Jahr 2003. Daran ist abzulesen, dass auch Stadt und Landkreis Coburg die ersten Folgen des Klimawandels bereits zu spüren bekommen. Umso deutlicher zeigt sich, wie wichtig die Energiewende für den Fortbestand einer intakten Umwelt ist.

Herr Schneidawind informierte die wissbegierige Besuchergruppe über die bereits erfolgten und in Zukunft noch anstehenden Investitionen in das Wasserkraftwerk. So wurde vor einigen Jahren ein Umgehungsgerinne gebaut, um den im Fluss lebenden Tieren die Wanderung vom Unterlauf in den Oberlauf zu ermöglichen. Dazu wurde ein natürlich geschwungener Bachlauf mit einer geringen Steigung angelegt, damit dieser bequem von den ansässigen Tieren genutzt werden kann. In naher Zukunft ist eine Erneuerung der bereits über 80 Jahre alten Wehranlage nötig. Hierfür werden voraussichtlich ca. 2 Millionen Euro an Investitionen anfallen.

Dieses Geld scheint aus Sicht des Arbeitskreises Umwelt & Energie gut investiert, da hiermit vor Ort ein Teil zur Energiewende beigetragen werden kann. Angesichts des steigenden Stromverbrauchs ist dies auch dringend nötig. Deckte das Wasserkraftwerk im Jahr 1934 70% des Energiebedarfs der Stadt Coburg, sind es heute nur noch 0,6%.

Eine zuverlässige und auf erneuerbaren Energien basierende Energieversorgung wird für zukünftige Generationen von entscheidender Bedeutung sein. Momentan ist an jeder Straßenecke zu lesen, wie beim Bürgerentscheid mit wenigen Kreuzen tausende von Arbeitsplätzen in der Region gesichert werden können, wenn man den Befürwortern eines Verkehrslandeplatzes glauben kann. Diesen Enthusiasmus würde sich der Vorsitzende des Arbeitskreises Umwelt & Energie, Thomas Götz, von den selbigen wünschen, wenn es um die Umsetzung der Energiewende zu 100% erneuerbaren Energien geht. Leider kann man hier jedoch nur von sehr halbherzigem Engagement sprechen. Zwar kümmert sich z.B. die IHK liebend gerne darum wie man trockenen Fußes ins Landestheater kommt oder wie man im Steinweg mit dem Auto bis vor die Geschäfte fahren kann. Wenn es aber darum geht, wie die Energiewende vor Ort mit konkreten Projekten gestaltet werden soll, herrscht das Schweigen im Walde.

Das große Interesse an der Besichtigung des Wasserkraftwerks Hausen zeigt, wie sehr die Energiewende bewegt. Der Arbeitskreis hofft, dass diesem sehr wichtigen Thema in Zukunft mehr Raum in der politischen Diskussion eingeräumt werden wird.

Thomas Götz

Vorsitzender des Arbeitskreises für Umwelt und Energie

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