Jusos Coburg & SPD Coburg: Wenn es um den Erhalt der Natur geht, kann es keine Neutralität geben!

30. Januar 2019

Die Angst geht um bei der Agrarlobby und der CSU. Anders kann man den massiven Widerstand und den Vorwurf „Verstoß gegen die Neutralitätspflicht“ wohl kaum werten.

Stein des Anstoßes: ein einfaches, neutral gehaltenes Hinweisbanner auf den Eintragungsraum im Einwohneramt für das Volksbegehren „Rettet die Bienen!“ am Rathausbalkon unserer Heimatstadt Coburg. Notwendig, weil aufgrund personeller Engpässe der Eintragungsraum nicht wie sonst üblich im Rathaus, sondern in das im Nebengebäude in der Rosengasse liegende Einwohneramt verlegt wurde.

Es ist frühestens 5 vor 12

54 Prozent der Bienenarten sind bedroht, 70 Prozent Rückgang bei Schmetterlingen. In China ziehen „Menschenvölker“ bereits als „menschliche Bestäuber“ mit Wattestäbchen durch Obstplantagen. Zustände, die bei uns in Coburg doch sicher keiner will.

Umso mehr erstaunt es mit welcher Vehemenz und juristischen „Winkelzügen“ Interessensgruppen versuchen sich gegen den Einsatz für die Artenvielfalt auszusprechen. Unabhängig davon, ob der dem Volksbegehren zugrundeliegende Gesetzesentwurf in Gänze zielführend ist, so muss doch eines klar sein. Ohne das Einleiten von zeitnahen Gegenmaßnahmen wird das Artensterben weitergehen. Und das kann doch keiner wollen.

Erhalt der Ökosysteme als gesamtgesellschaftliche Aufgabe

Der Erhalt unserer Ökosysteme ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht nur Umweltschützer, Naturfreunde, Imker und Landwirte etwas angeht. Sie betrifft jeden. Mit jeder konkreten Maßnahme - auch bei uns vor Ort in Coburg - , die dem Schutz der Bienen oder dem Erhalt unserer Biodiversität dient, ist auch den Coburger Bürgern geholfen.

Wir fordern daher die Gegner des Volksbegehrens auf eigene Vorschläge für den Erhalt der Artenvielfalt vorzulegen und mit dem Initiatoren und Unterstützern des Volksbegehrens in einen Ideenwettstreit für den Erhalt und den Ausbau der Artenvielfalt einzutreten. Denn bis auf Kritik am Volksbegehren kommt hier nur wenig seitens der Agrarlobbyisten.

Aber auch Haus- und Gartenbesitzer, Kommunen und die Verbraucherinnen und Verbraucher sind gefordert, Lebensräume insektenfreundlich zu gestalten und bei ihrem Einkauf regionale und saisonale Produkte zu bevorzugen. Vorgärten aus Stein, kurz getrimmter Gartenrasen, die Versiegelung von Grünflächen und das massive Abholzen von Bäumen müssen ein Ende haben.

Es geht uns alle an: Wenn es um den Erhalt der Natur geht, kann es keine Neutralität geben!

Mit jungsozialistischen, solidarischen Grüßen

Dominik Sauerteig
Toni Münster
Dr. Maximilian Rühl

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