Der SPD Ortsverein Coburg-Nordost als örtlich betroffener SPD-Ortsverein freut sich über die baldige Beseitigung der Brache auf dem Brockardt/Milchhof-Areal. Gleichwohl ist mit der nun im Bau- und Umweltsenat vorgestellten Planung nicht nur Licht, sondern auch ein wenig Schatten verbunden.
Die Beseitigung des Bandes der Brachen- und Ruinen war zentraler Bestandteil der SPD-Wahlprogramms zur Kommunalwahl im Jahr 2014. Bei aller verständlichen Euphorie, die die Erfüllung eines zentralen Wahlversprechens der Coburger SPD und des seinerzeitigen Oberbürgermeisterkandidaten Norbert Tessmer, nämlich der kooperativen Beseitigung des Bandes der Brachen und Ruinen vom Güterbahnhof über den Bahnhof, das Brockardt-Areal und dem BGS-Gelände in Coburg, verursacht, darf jedoch nicht vergessen werden die Baustellen, die mit der Verwirklichung der Bebauung des Brockardt-Areals einhergehen, transparent anzugehen.
Die Verlagerung des E-Centers am Floßanger auf das Brockardt-Areal verursacht einen Leerstand im E-Center-Markt am Floßanger. Obwohl der Gebäude-Inhaber dieses Marktes im Jahr 2015, der seinerzeit auch noch Eigentümer des Milchhof-Areals war, ein Gesamtkonzept für die Entwicklung des Brockardt/Milchhof-Areals und des Areals am Floßanger vorlegte und hierbei auch bezahlbaren Wohnraum versprach, hat die Mehrheit des Stadtrats in seiner Sitzung am 23.04.2015 - für den Unterzeichner und weite Teile der SPD nicht nachvollziehbar – entschieden den Pläne der Fa. EDEKA zu folgen, nachdem diese damals das Zugriffsrecht auf das Brockardt-Areal inne hatte.
Es besteht also dringender Handlungsbedarf am Floßanger. Hierauf weisen wir als SPD-Ortsverein Coburg-Nordost bereits seit Jahren hin, nachdem sich trotz der Dementis von EDEKA in den vergangenen Jahren, die Gerüchte über die Schließung des E-Centers am Floßanger nach Schaffung des EDEKAs auf der Lauterer Höhe hartnäckig hielten.
Wir bitten daher die Stadtverwaltung hier zeitigst intensive Gespräche mit dem Inhaber des Gebäudes am Floßmarkt aufzunehmen und diesen umfangreich Hilfe bei der Findung einer Nachnutzung anzubieten, um die Entstehung einer neuen Brache zu verhindern.
Den Ausführungen der Fa. EDEKA im Bau- und Umweltsenat konnte entnommen werden, dass ein Wohnbebauung durch weitere private Investoren erfolgen wird und nicht zu erwarten ist, dass bezahlbarer Wohnraum für Jedermann entstehen wird. Der Wohnungsmarkt für Familien, Rentner und Erwerbslose wird sich durch dieses Großprojekt also ebenso wenig entspannen wie durch die Bebauung am DSZ.
Zahlreiche Städte in der Bundesrepublik verpflichten auch private Wohnungsbauunternehmen Teile von Neubauprojekten zu günstigen Mietbedingungen auf dem Wohnungsmarkt anzubieten.
In der Stadt Coburg werden derartige Instrumente bisher nicht angewendet. Wir finden es ist höchste Eisenbahn auch private Investoren bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums für Jedermann zu verpflichten. Hier wäre auch Frau Weber als zuständige Baubürgermeisterin gefordert.
Wir erwarten daher, dass der zuständige Teil der Stadtverwaltung unter Baubürgermeisterin Birgit Weber derartige Instrumente nun endlich auch auf den Weg bringt und sich auch Frau Dr. Weber vehementer für bezahlbaren Wohnraum in Coburg einsetzt.
Die Erschließung des Areals wird auch ein erhöhtes Verkehrsaufkommen erzeugen. Dieses ist bereits durch die Schaffung des Einkaufsareals SAGASSER erhöht. Die Fa. EDEKA beabsichtigt die Erschließung des Areals über den Kalenderweg (geplante Wohnbebauung) und Kanonenweg (geplanter Supermarkt). Unter Berücksichtigung des erhöhten Verkehrsaufkommens wird es zu Auswirkungen an den Kreuzungen Blumenstraße/Kanonenweg, Kalenderweg/Schleifanger/Kanonenweg, Raststraße/Kanonenweg, Zufahrt EDEKA (neu zu schaffen) und Callenberger Straße/Lossaustraße/Kanonenweg kommen.
Die Erfahrung zeigt, dass derartige Großvorhaben mit vermeintlich größeren verkehrlichen Veränderungen bei Anwohnern nicht immer auf Gegenliebe stoßen (vgl. Diskussion um das DSZ). Auch vor diesem Hintergrund, sollte eine transparente Anwohnerinformation durch EDEKA und die Stadt erfolgen.
Wir danken unserer SPD-Fraktionsvorsitzenden Petra Schneider daher, dass sie eine transparente Bürgerinformation bereits in der Bau- und Umweltsenatssitzung angemahnt hat. Angesichts der Entwicklungen beim Bauprojekt DSZ hätten wir erwartet, dass eine solche Bürgerinformation bereits im Vorfeld durch Baubürgermeisterin Weber mit EDEKA vereinbart wird.
Mit freundlichen Grüßen
Dominik Sauerteig Vorsitzender SPD Ortsverein Coburg-Nordost Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion