Ausbau der B4 im Weichengereuth - unsere Standpunkte zur Entscheidung im Jahr 2020

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31. Januar 2021

Die Diskussion um einen möglichen 4-spurigen Ausbau der B4 im Weichengereuth beschäftigte die SPD schon weit vor der Stadtratsentscheidung im vergangenen Jahr.

Bereits im Frühjahr 2016 haben wir die sofortige Einstellung der Bemühungen gefordert: als Teile des Stadtrats im Ausbau der B4 noch eine „klassische Engpassbeseitigung“ herbeibeschwörten.

Im Zuge des Kommunalwahlkampfs hat sich das Entscheidungsbild bei vielen politischen Mitbewerberinnen und Mitbewerbern gewandelt und die Argumente gegen einen vierspurigen Ausbau sowie der starke Einsatz vieler Bürgerinnen und Bürger haben überzeugt.

Umgehungsverkehr über das Weichengereuth

Ein Ausbau der B4 im Weichengereuth kann zum Dosenöffner für einen Umgehungsverkehr der A73 werden.

Entsprechende Vergleiche kann man z.B. mit der Situation am Berliner Ring in Würzburg heranziehen. Selbst zu Randzeiten kommt es dort zu zähfließenden bis stauartigen Verhältnissen, weil Reisende den Weg durch Würzburg über die Abfahrt Estenfeld in oder aus Richtung Stuttgart oder Frankfurt gegenüber der Fahrt über die Autobahn bevorzugen.

Gerade im Hinblick auf die hoffentlich baldige Realisierung der Staatsstraße 2205 können Reisende aus östlichen Bereichen des Landkreises und Thüringen die Fahrt über das ausgebaute Weichengereuth gegenüber der Ringfahrt über die A73 um Coburg herum präferieren und die vom staatlichen Bauamt vorgestellte Zunahme des Verkehrs zusätzlich verstärken.

Nachteilige Änderung der Verkehrsführung

Ein Ausbau der B4 im Weichengereuth wird zweifelsohne zu einer Änderung der Verkehrsführung führen. Selbst wenn geplante Verbesserungen für die Zufahrten am Ahorner Berg, der Samuel-Schmidt-Straße und an der „Kleine Rosenau“ vorgenommen worden sind, führt dies immernoch zu Einschränkungen in der Verkehrsführung für die Bewohnerinnen und Bewohner in den genannten Straßen, ohne dass dem ein wirklicher Zugewinn gegenübersteht. Ganz im Gegenteil lassen sich beispielsweise erhöhte Lärmemissionen erwarten! Lärmschutzmauern sind aus städtebaulichen Gründen keine Lösung für diesen Bereich unweit unseres Güterbahnhofsgeländes.

Das Güterbahnhofsareal - unser letztes „städtebauliches Filetstück“

Die B4 auf dem Teilstück Weichengereuth befindet sich in Unweite zu einem wahren Coburger Filetstück. Wir machen uns auf dem Weg im Güterbahnhofsareal ein wahres Stück Stadtgeschichte zu schreiben: mit Vorbildfunktion in vielen städtebaulichen Gesichtspunkten. Wir schreiben Zukunft und geben kreativen Köpfen Raum für ihre Überlegungen – auch zu veränderten Mobilitätsformen der Zukunft und den lauten Forderungen nach einem Rückbau der Straßen, der sich nicht nur in Großstädten breit macht! Ein Ausbau der B4 steht in einem krassen Widerspruch dazu!

Verkehrsplanung der Zukunft muss den Fokus auf Ökologie richten!

Auch aus ökologischen Gesichtspunkten sollten wir uns gegen einen Ausbau der B4 aussprechen. Ein erhöhtes Verkehrsaufkommen durch den zu erwartenden Umgehungsverkehr, vermehrte Überholvorgänge, Beschleunigsvorgängen u.v.m.: all dies wird zu einem erhöhten Ausstoß an CO2 und an Stickoxiden führen. Lassen wir den Verkehr auf A73 und schützen wir unsere innerstädtischen Frischluftschneißen. Auch in Unweite des Weichengereuth, entlang des Itzufers, leisten diese einen bedeutsamen Beitrag für unser innerstädtisches Klima.

Coburg als Wirtschaftsstandort

Die Coburger SPD steht für den Dreiklang aus wirtschaftlich starken Rahmenbedingungen, ökologischer Vernunft und einem sozial ausgerichteten Wertekompass. Diese gute Standortpolitik, die maßgeblich durch das verantwortliche Handeln der SPD Oberbürgermeister seit 1990 vorangetrieben wurde, hat zu Spitzenplätzen unserer Region in verschiedenen Rankings geführt. Die geschafften Rahmenbedingungen sind ein wichtiger Baustein für die vielen starken Unternehmerinnen und Unternehmer, die in Coburg beheimatet sind und denen wir dankbar sind für den Wohlstand und die Arbeitsplätze, die sie garantieren.

Als Beispiel verweisen wir auf folgende Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft, das sich mit den Faktoren Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Lebensqualität befasst und Coburg in verschiedenen Bereichen auf Spitzenplätze geführt hat: Rang 2 im Bereich Wirtschaft, Rang 5 im Bereich der 10 dynamischsten Regionen Deutschlands.

https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/iw-regionalranking-zu-wirtschaft-arbeitsmarkt-lebensqualitaet-a-b3c656dc-60d8-473e-befe-b2aa980f00b2

Die Coburger SPD steht für eine Politik, die mit sachlicher Ruhe und klaren Vorstellungen weiter an den Standortfaktoren arbeiten wird. Auch im Bereich der Verkehrsführung werden sich Lösungen finden lassen, wenn alle Beteiligten die Vorteile der Alternativen zum vierspurigen Ausbau berücksichtigen und Ideen aufgreifen. Entsprechende Vorschläge z.B. zur Verkehrsführung rundum den Südkreisel haben wir dafür ins Gespräch gebracht. Wir werden lösungsorientiert und zum Vorteil der Bürgerinnen und Bürger in Coburg und darüberhinaus an diesem und weiteren Vorschlägen mitarbeiten! Denn: unsere starken Unternehmen sind uns wichtig!

Stefan Sauerteig

Vorsitzender SPD Stadtverband Coburg

Stv. Fraktionsvorsitzender SPD Stadtratsfraktion Coburg

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