SPD Coburg und Jusos Coburg - Rettet die Bienen: Für die Artenvielfalt

Unser Pressebeauftragter Dominik Sauerteig

25. Januar 2019

Unser Pressebeauftragter Dominik Sauerteig äußert sich bei einer Pressekonferenz des lokalen Aktionsbündnisses: Wer den eindringlichen Worten meiner (z.T. fachkundigen) Vorredner (BUND, LBV, ÖDP, Grüne) aufmerksam zugehört hat, der wird spätestens jetzt gemerkt haben, dass es mindestens 5 vor 12 ist für die Artenvielfalt auch bei uns in Coburg.

Meine Wahrnehmung ist aber leider, dass dies noch nicht bei allen in der Politik angekommen ist.

Wenn man das Ganze aus politischer Sicht bewerten will, wird man zwischen zwei Ebenen trennen müssen. Der großen Politik und der Lokalpolitik. Beide haben eines gemeinsam:

Ich erlebe nachwievor vielzuviele Politiker, egal welcher politischen Farbe, die scheinbar mit einem Brett vor dem Kopf durch unsere Natur gehen.

Was muss sich also ändern?

In der EU und Bundespolitik muss vor allem gearbeitet werden am Verbot von Agrargiften.

In der Landespolitik kann schnell an den richtigen Rädchen gedreht werden. Dem Volksbegehren liegt ein Gesetzentwurf zugrunde, der ganz oder in Teilen zeitnah im Landtag verabschiedet werden könnte. Nachdem jedoch in den letzten Jahren bspw. über 40 Initiativen der SPD-Landtagsfraktion seitens der CSU-Regierung abgelehnt oder auf die lange Bank geschoben wurden, bedarf es nun eben des Volksbegehrens als Form der direkten Demokratie.

Und auch vor Ort muss sich einiges in den Köpfen der Kommunalpolitiker ändern, obwohl kleine Maßnahmen doch so einfach sind: Über die Volkshochschule könnten entsprechende Vorträge organisiert werden, Kindergärten und Schulen werden mit sog. Bienenkoffern bestückt, Veröffentlichungen im Umweltjournal zur insektenfreundlichen Stadtnatur uvm.

Eine kleine Anekdote: Als ich im Juni 2015 einen Antrag mit dem Titel „Coburg summt“ mit Ziel der Beteiligung der Stadt Coburg an der Aktion Deutschland summt - man setzt sich dort für eine bienenfreundliche Stadt ein - in den Stadtrat einbrachte erhielt ich postwendend eine Nachricht eines jungen CSU-Stadtrates mit vor Lachen weinenden Smileys und drei Bienensymbolen.

Mit dieser Nachricht wollte der Kollege wohl seine Meinung zu meinem Antrag zum Ausdruck bringen. Aber nein, der Antrag ist nicht lächerlich gewesen:

Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr.

Wir haben in Coburg einen Bau- und Umweltsenat der in meiner Wahrnehmung mehr ein Bau- denn ein Umweltsenat ist. Kaum jemand weiß, dass in Bayern jährlich bspw. 100 000 Obstbäume Baumaßnahmen weichen. Bei Bebauungen müssen wir in Coburg daher auch immer den Grünumgriff im Auge behalten. Vorgärten aus Stein müssen nun wirklich nicht sein. Dafür bedarf es auch ausreichend Personal in der Stadtverwaltung.

Und ein weiterer Punkt: Häufig wird die Erzeugung der Erlebbarkeit der Itz in die politische Diskussion eingebracht. Das mag ja auf den ersten Blick eine gute Idee sein. Wenn damit aber die großflächige Abholzung rund um die Itz und damit auch die Zerstörung von Lebensraum für Tiere und Insekten eingehergeht muss das konsequent abgelehnt werden. Großflächigen Eingriffen in die Grünzüge der Itz beispielsweise auch am Güterbahnhofsgelände wo derzeit ja auch ein Landschaftsplan erstellt wird, erteile ich daher eine Abfuhr.

Zudem sind Haus- und Gartenbesitzer, Kommunen und auch die Verbraucherinnen und Verbraucher gefordert, Lebensräume insektenfreundlich zu gestalten und bei ihrem Einkauf regionale und saisonale Produkte zu bevorzugen. Warum muss man unbedingt Avocados essen. Ich verstehe es nicht.

Um es abschließend nocheinmal die Sicht der Coburger SPD und der Coburger Jusos zusammenzufassen: Der Erhalt unserer Ökosysteme ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nicht nur Umweltschützer, Naturfreunde und, im Fall der Honigbienen, die Imker etwas angeht. Sie betrifft jeden. Mit jeder konkreten Maßnahme - auch bei uns vor Ort in Coburg - , die dem Schutz der Bienen oder dem Erhalt unserer Biodiversität dient, ist auch den Coburger Bürgern geholfen.

Dominik Sauerteig Pressebeauftragter der SPD und der Jusos im Stadtverband Coburg Mitglied der SPD-Stadtratsfraktion

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